07 August '24
Ein weiteres olympisches Einzelbronze für Maikel van der Vleuten und Beauville Z!
© FEI
Drei Jahre nach ihrer Einzel-Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 haben der niederländische Reiter Maikel van der Vleuten und sein Spitzenpferd Beauville Z gestern erneut Geschichte geschrieben! In den wunderschönen Gärten des Château de Versailles erlebten van der Vleuten und Beauville Z einen Déjà-vu-Moment, denn nach einem besonders sensationellen Finale sicherten sie sich nun auch Einzel-Bronze bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris!
Das Château de Versailles ist seit 10 Tagen Schauplatz der olympischen Reitsportdisziplinen, wo gestern Morgen um 10.00 Uhr das Einzelfinale des Springreitens auf dem Programm stand. Die 30 besten Kombinationen der gestrigen Einzelqualifikation gingen an den Start dieses absoluten Höhepunkts, für den der spanische Parcoursbauer Santiago Varela und sein französischer Kollege Gregory Bodo wieder einmal eine glänzende Vorstellung auf die Beine gestellt hatten. Es war ein langer und schwieriger Parcours, der aus 15 Hindernissen mit nicht weniger als 19 Sprüngen bestand, und insbesondere das zweite Element von La Rue Française - der Doppelsprung an Hindernis 5 - sollte ein großer Showstopper werden. Von den 30 Kombinationen, die in der Arena standen, schafften es schließlich nur drei, den Grunddurchgang unbeschadet zu überstehen und sich damit einen Platz für das alles entscheidende Stechen zu sichern.
Eine der drei Kombinationen, die um die Verteilung der Medaillen kämpfen durften, war Maikel van der Vleuten und sein Beauville Z, der 14-jährige Sohn von Bustique und Jumpy des Fontaines, der in den Niederlanden von Pascal und Monique Habets gezüchtet wurde und in den letzten Jahren bereits einen beeindruckenden Palmares erspringen konnte. Van der Vleuten und Beauville Z waren die zweite Kombination, die in diesem entscheidenden Stechen an den Start ging, und wollten unbedingt ihre Leistung von vor drei Jahren in Tokio übertreffen. Sie starteten stark in das Stechen, erlitten aber leider einen Springfehler beim Doppelsprung an Zaun 10, was dem Erfolgsduo erneut Bronze einbrachte.
Maikel van der Vleuten: "Ich muss es noch ein bisschen realisieren. Es ist unglaublich. Das ist das Allerwichtigste. Wenn man so nah dran ist, hofft man auf eine andere Farbe. Ich hatte Christian Kukuk, den ersten Starter, auf dem Bildschirm gesehen. Ich wollte zwischen Hindernis 1 und 2 einen Galoppsprung weniger machen. Das hat aber nicht geklappt. Dann dachte ich, ich muss das Risiko eingehen. Mit Vorwärtsdistanz ritt ich in den Doppelsprung, aber Beauville verpasste die Höhe knapp. Das ist ärgerlich. Man darf nicht unterschätzen, dass Beauville schon fünf Runden in den Beinen hatte. Ich konnte gut ins Ziel reiten. Ich bin unheimlich stolz auf diese Medaille."
"Ich habe dreimal in Folge Bronze gewonnen. Das ist für mich eine riesige Bestätigung und Belohnung. Wenn man das drei Jahre hintereinander schafft, ist das ein fantastisches Gefühl", verwies Maikel auf die Bronzemedaille in Tokio und vor zwei Jahren bei den Weltmeisterschaften in Herning, wo er ebenfalls zum Silberteam von Erfolgstrainer Jos Lansink gehörte. Darüber hinaus ist Beauville Z das dritte Pferd in der Geschichte, das zwei olympische Einzelmedaillen gewonnen hat.
Mannschaftsgold für Harry Charles und Romeo 88
Während die Zuschauer gestern das Einzelfinale genießen konnten, fand der Mannschaftswettbewerb bereits einige Tage früher statt. Beim großen Finale am Freitagnachmittag traten die besten 10 Länder aus der Qualifikation gegeneinander an und auch hier ging eine Medaille an eines der Zangersheider Pferde. Das Mannschaftsgold ging nämlich nach Großbritannien, und dort war der junge Harry Charles mit seinem 15-jährigen Wallach Romeo 88, einem Sohn von Contact van de Heffinck und Orlando aus der Familie Ruant von Picobello Horses, als Champion Of Picobello Z mit im Team. Während seine Teamkollegen Ben Maher (Dallas Vegas Batilly) und Scott Brash (Jefferson) jeweils einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung hinnehmen mussten, schafften es Charles und Romeo 88, die 0 auf der Anzeigetafel zu halten und hatten damit einen wichtigen Anteil an der Goldmedaille für das britische Team!
Harry Charles: "Der Gewinn der olympischen Goldmedaille ist der Traum eines jeden Sportlers, und ich denke, es war etwas ganz Besonderes, dass wir es auf diese Weise geschafft haben. Wir waren das einzige Team, das drei Durchgänge ohne Sprungfehler hatte. Die Olympischen Spiele in Tokio vor drei Jahren waren ein großer Lernprozess für mich, ohne den ich definitiv nicht in der Lage gewesen wäre, das zu leisten, was wir hier geschafft haben. Ich denke, man hat gesehen, wie sehr die Partnerschaft in den letzten dreieinhalb Jahren gewachsen ist. Es ist so wichtig, wie gut man sein Pferd kennt, und ich werde ihm für immer dankbar sein!"
Daniel Coyle & Vermächtnis
Ein drittes Pferd aus Zangersheide, das in den letzten Tagen starke Leistungen zeigte, war die 14-jährige Stute Legacy, eine Tochter von Chippendale Z und Bon Ami aus der Zucht von Romain Rotty, die bei ihrer Geburt den Namen Chavantele Z erhielt. Unter dem Sattel des irischen Reiters Daniel Coyle gewann Legacy zwar keine Medaille, aber das Paar beeindruckte erneut mit einigen fantastischen Runden. Sowohl in der Qualifikation als auch im Mannschaftsfinale und in der Einzelqualifikation zeigten Coyle und Legacy eine tadellose Leistung und machten diese Olympischen Spiele in Paris auch für sie erfolgreich!